Ehrenamt

OB Schiereck ehrt 20 Ehrenamtler für ihr Engagement

8. Dezember 2014 | Gesellschaft

„Wir ehren in dieser Feierstunde Menschen, die ihre Zeit, ihre Kompetenz und ihre Energie für Aufgaben einsetzen, deren Erfüllung man nicht mit Geld bezahlen kann, die aber für das Zusammenleben in Herne ebenso wichtig und wertvoll wie auch unverzichtbar sind", sagte das Stadtoberhaupt gleich zu Beginn seiner Rede. Im Ratssaal des Herner Rathauses hatten sich neben weiteren Gästen 20 Männer und Frauen versammelt, die sich freiwillig und unentgeltlich in den Dienst der Öffentlichkeit stellen. Und die Bandbreite dieses Engagements ist in unserer Stadt enorm. Ob Vereine, Wohlfahrtsverbände, Kirchen, Gewerkschaften, Kinder- und Jugendarbeit, Migrantenarbeit, Seniorenhilfe oder Feuerwehr und Technisches Hilfswerk – unsere heutige Gesellschaft wäre ohne bürgerschaftliche Hingabe kaum vorstellbar.

"Wichtiger Baustein unserer Bürgerstadt Herne"

„Die Auszeichnung, die Sie für Ihr ganz persönliches Engagement gleich erhalten werden, soll aber auch auf die vielen Menschen in unserer Stadt aufmerksam machen, die sich - wie Sie - freiwillig und Vergessen sei nicht das Engagement in der Bürgerselbsthilfe – in den Selbsthilfegruppen oder in den Selbsthilfeorganisationen –, in zahlreichen Initiativen und Zusammenschlüssen zu den unterschiedlichsten Schwerpunktbereichen. Übersehen darf man ebenso wenig die Bürgerinnen und Bürger, die sich aus ganz persönlichem Entschluss für ihre nächste Umgebung, für ihre Nachbarn engagieren. Und nicht zuletzt sei hier die ehrenamtliche Betreuung und Pflege in der Familie genannt. Viele Familienangehörige leisten eine oft die eigenen Kräfte überfordernde Pflege für ihre Angehörigen. Meine Damen und Herren, all diese Aktivitäten machen die Idee der Bürgergesellschaft lebendig und in der Alltagswelt erlebbar. So zählt auch für mich die Förderung des ehrenamtlichen Engagements zu den ganz wichtigen Bausteinen unserer Bürgerstadt Herne", sagte OB Schiereck bevor sich alle Geehrten an diesem Tag ins Ehrenbuch der Stadt Herne eintragen konnten und die Ehrennadel erhielten.

  • Gruppenfoto aller Geehrten auf der Rathaustreppe. ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Das Oberbürgermeister dankte nicht nur den Geehrten, sondern auch der Musikgruppe „Balkan-Orient-Express" für die gelungene musikalische Unterhaltung. Einen Applaus gab es auch für Dr. Josef Mühlenbrock und Hans-Joachim Paul, die stellvertretend für den Förderverein des LWL-Museums für Archäologie einige Ehrengabe überreichten.  „Mein besonderer Dank aber gilt allen Ehrenamtlichen, die uns mit ihrer Arbeit zeigen, wie wichtig der persönliche Einsatz eines jeden ist und wieviel man als Einzelner oder auch in  einer kleinen Gruppe bewegen kann. Sie alle, meine Damen und Herren, haben mit Ihren Kenntnissen, mit Ihrer Unterstützung, Ihrer Power und Zielstrebigkeit einen wichtigen Beitrag für unsere Bürgerstadt Herne geleistet. Bleiben Sie auch in Zukunft aktiv, denn gemeinsam wollen wir auch weiterhin das Bürgerschaftliche Engagement in unserer Stadt stärken. Sie sind uns ein wichtiges Vorbild."

Vorbild aus der Freiwilligen Feuerwehr Herne

Es sind Vorbilder wie Walter Siekmann, der sich seit mehr als 38 Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr Herne einsetzt. „Ich bin da als Quereinsteigern reingerutscht", erinnert sich der 62-Jährige. In seinem Kegelclub waren vor fast vier Jahrzehnten Mitglieder des Löschzugs Baukau aktiv und ermunterten ihn mitzukommen. Doch wieso bleibt jemand so lange dabei und opfert so viele Stunden seiner Freizeit? Siekmann: „Es macht einfach Spaß, es ist mein großes Hobby geworden. Doch das Ehrenamt bringt einem ja auch unheimlich viel. Wenn ich früher nach einem guten Einsatz nach Hause gefahren bin, war ich zwar oft sehr erschöpft, aber auch sehr zufrieden. Vor allem auch dann, wenn man wirklich Menschen in Not geholfen hat."

„Das hat mir unheimlich viel gebracht"

Vielen Menschen in Not hat auch Ruth Martins unterstützt. Seit 28 Jahren engagiert sie sich in der Deutschen Vereinigung Morbus Bechterew in Herne. Sie selber hat in einer schwiegen Zeit Beistand von einer anderen Seite erhalten und war froh über dieses uneigennützige Verhalten. „Das hat mir unheimlich viel gebracht. Ich fand es so toll, dass ich in dieser Situation unerwartet Hilfe bekommen habe", betont Ruth Martins. Genau solche Erfahrungen sind es, die die Hernerin bekräftigen, ehrenamtlich tätig zu sein. Und das ist so sehr intensiv. Sie übernahm noch in der Gründungszeit der Herner Ortsgruppe die Leitung einer Gymnastikgruppe. Ab 1986 war sie als stellvertretende Gruppensprecherin, Beisitzerin und Frauenbeauftragte im Vorstand aktiv. Von 1990 bis 1992 fungierte sie als Gruppensprecherin. Seit 2006 nimmt sie diesen Posten in Stellvertretung wahr. Ruth Martins bietet zudem seit drei Jahren Sprechstunden im Rheumazentrum Ruhrgebiet an. Alle zwei Wochen berät sie dort Patienten, die an Morbus Bechterew erkrankt sind.

Geehrt wurden: Gertraud Drobner, Marianne Klingebiel, Elfriede Behrendt, Jürgen Grabowski, Sigrid Grob, Marion Wozniak, Anita Reibitz, Monika und Herbert Leska, Josy Altenhoff, Ruth Martins, Ingo Ilchmann, Ilse und Werner Lipka, Elke Nickel, Marlies Schmidt, Carola Rückrin, Walter Siekmann, Doris Owicki und Brigitte Grüning.