Herne baut

Die Groß-Baumeister

27. Februar 2015 | Gesellschaft Wirtschaft

Lange Liste

Heinz-Werner Bitter, Geschäftsführer der Evangelischen Krankenhausgemeinschaft, die in Herne einen Standort an der Wiescherstraße und einen an der Hordeler Straße betreibt, kann eine lange Liste von laufenden und bevorstehenden Bauvorhaben der Evangelischen Krankenhausgemeinschaft nennen. So entstand am Standort Wiescherstraße ein neues Parkhaus mit über 260 Stellplätzen. „Damit wurde der bekannte Parkplatz-Engpass in dem Bereich gelöst", erläutert der Diplom-Ökonom. Im Bereich der Neurologie, wo mit der Stroke-Unit eine Spezialeinrichtung für akute Schlaganfälle besteht, erfolgte eine vollständige Stationssanierung. Weitere entscheidende Neuerungen stehen an diesem Standort noch in 2015 an: Ein Seminarzentrum entsteht, die Notaufnahme erfährt eine Erweiterung und auch die Physiotherapie wächst. „Hinzu kommen Maßnahmen, die nach außen kaum wahrgenommen werden, beispielsweise Investitionen in den Brandschutz", erklärt Bitter. Zudem baut das EVK einen Büro- und Therapietrakt mit 3.000 Quadratmetern Fläche. „Das sind alles Maßnahmen, die noch in diesem Jahr anstehen". "Kritik äußert Bitter daran, dass die kliniknahe Bushaltestelle an der Wiescherstraße noch nicht modernisiert ist. Und auch die neue wegweisende Beschilderung mag ihm nicht in allen Punkten zusagen. „Die Notfallpraxis für das Stadtgebiet und die Umgebung Herne an der Wiescherstraße findet sich auf den Schildern überhaupt nicht. Das ist nicht bürgerfreundlich", so Bitter."

grossbaumeister__copyright_thomas_schmidt__stadt_herne_001 Erweiterung und Modernisierung des Marien Hospitals Herne. ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Fleißiger Bauherr

Die Kritik an der Beschilderung der Krankenhäuser teilt auch Theo Freitag, Geschäftsführer der St. Elisabeth Gruppe (St. Anna Hospital, Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum und St. Marien Hospital Eickel, Rheumazentrum Ruhrgebiet, Lukas Hospiz) ansonsten zeigt er sich jedoch durchaus zufrieden mit der Begleitung der Bauprojekte des Klinikträgers durch die Verwaltung. „Das Vorgehen ist inzwischen sehr pragmatisch. Wenn wir mit der Stadt über ein Bauprojekt reden, sitzen die relevanten Stellen am Tisch. Das spart Zeit. Ich kann mich daran erinnern, dass das nicht immer so war." In vergangenen Jahren hatte die Verwaltung auch im positiven Sinne viel mit der katholischen Krankenhausgruppe zu tun: das St. Anna Hospital hat eine Runderneuerung erhalten, die spätestens im Herbst abgeschlossen sein soll an der Claudiusstraße ist das neue Rheumazentrum entstanden, am St. Marien Hospital in Eickel wird am neuen Westflügel gearbeitet und im August soll die Kita im alten Solbad die ersten Kinder betreuen. „Den Schwerpunkt bildet aktuell die komplette Modernisierung des Marien Hospital Herne am Hölkeskampring, die 2019 abgeschlossen sein soll", sagt Freitag. Wie auch das St. Anna Hospital wird das Gebäude aufgestockt. Erster Meilenstein war die Eröffnung der neuen Onkologischen Ambulanz Ende Januar und „Seit 2002 haben wir 145 Millionen Euro in Herne investiert", erklärt Theo Freitag.

Das neue Parkhaus des Evangelischen Krankenhauses an der Wiescherstraße. ©Thomas Schmidt, Stadt Herne Das neue Parkhaus des Evangelischen Krankenhauses an der Wiescherstraße. ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Stärkere Außendarstellung erwünscht

Was er sich von Seiten der öffentlichen Hand wünscht, ist ein stärkere Außendarstellung Hernes. „Wir leben von exzellenten Mitarbeitern, die bei uns Patienten behandeln und pflegen. Diese Mitarbeiter müssen wir finden und binden. Daher wären attraktive Wohnungen und Freizeitmöglichkeiten in Herne wünschenswert. In diesem Bereich sehe ich noch Luft nach oben".

Siehe auch: "Manche Entwicklungen müssen erst reifen" , Neues Jobcenter nimmt bereits Formen an , Auch auf dem Wohnungsmarkt in Herne ist Bewegung , Interview mit Karlheinz Friedrichs und Achim Wixforth , Bagger und Kräne sind im Dauereinsatz

Text: Christoph Hüsken